Besuch

So schön war es, mein „altes Leben „in Deutschland in Tansania zu Besuch zu haben.

Oli, mein Kollege aus meinen Zeiten bei der Bank hat mir irgendwann vor der Pandemie erzählt, dass Jackie und er mich irgendwann mal besuchen. Irgendwann kommen sie und möchten sehen und erleben, was ich hier so mache.

Es war schön, Euch dazuhaben und mein Leben zu teilen! Es war staubig und heiß! Und ganz oft gibt es gar keine Worte dafür, was wir hier erlebt haben. Es war wunderbar, es mit Euch zu teilen.

Meine Projekte, Gilberts Familie ….

Und danke für das Nutella im Gepäck! –  kleines Mitbringsel mit großer Wirkung. Und die Music-Bubble for the Bubble Boy.

Und dann gab es noch diese große Reisetasche voller Glück! – Glück für meine Mamas und die Kinder im Kindergarten und im Dorf! Wahnsinn! Und herzlichen Dank nochmal an Euch, dass Ihr bei Freunden, Kollegen und Bekannten viele wunderbare Dinge einsammeln konntet und Ihr die Reise zu mir nicht gescheut habt.

Karibu tena rafiki zangu!

Mariya & Gilbert

So vieles los

Ich hab das Gefühl, die Zeit ist im Schnelldurchlauf an mir vorbei gerauscht.

Und daher ein dickes Entschuldigung für ganz lange Ruhe von meiner Seite.

Doch heute gibt es liebe Grüße aus Tansania. Ziemlich frisch eingeflogen noch und trotzdem gleich wieder wie zuhause. Und es war so sehr zuhause, dass ich es nicht versäumen möchte, es mit Euch zu teilen.

Ich erzähle in Europa und hier in den Blogs gerne, dass hier so viel polizeiliche Aufmerksamkeit herrscht. Es vergeht kaum ein Tag, an dem wir nicht rausgezogen werden. So auch dieses Mal.

Meine Freundin Jovitha hatte mich am Flughafen abgeholt. Und da sie ihren Führerschein zuhause vergessen hatte hat sie mich gebeten zu fahren. Kein Problem, sag ich  😊  und komme gefühlt 15 km weit bis mich eine freundliche Polizistin raus zieht. Ich habe eine durchgezogene Linie überfahren. Ich denke mal, sie hatte recht. Ich habe aber schon am Flughafen meinen eigenen Führerschein nicht gefunden. So viel zum Fahren in Deutschland. Ich hatte keine Ahnung ob das gute Stück überhaupt in Deutschland mit dabei gewesen ist oder hier irgendwo. na ja. Wir haben uns also mit viel Small Talk und meinem Vielen Gepäck rausgeredet und sie für Ihre wunderbaren Zöpfe gelobt und dann hätte sie gerne Geld gehabt… aber ich habe behauptet, dass ich nur ein paar Kreditkarten dabei habe. Bin doch grad erst angekommen. Und dann durften wir weiter.

Karibu Tansania 😊 Willkommen Zuhause.

Und es ist gut, wieder da zu sein. Unterwegs haben wir Zeit über Jovitha´s Montessori Kindergarten zu unterhalten. Schon sehr oft bin einfach nur so stolz auf Sie. Sie hat einen wunderbaren Ort geschaffen, wo auch meine Voluntäre Anfang des Jahres – Pauline und Samuel, viele Stunden vor Ort mitgeholfen haben und daher ist der Kindergarten irgendwie ein besonderes Herzensprojekt geworden. Heute auch nochmal – zwar spät – aber von ganzem Herzen Danke and die Beiden aus Deutschland. wir haben wunderbare Dinge anschieben dürfen und gerade im Kindergarten hat der ein oder andere immer noch sehnsucht nach Pauline.

Daher teile ich hier ein paar Bilder. Mit Pauline, und Samuel, mit den Kindern und mit Jovitha.  Die 10 Kinder da hat, wovon nur 4 das Schulgeld bezahlen können (manchmal aber auch nur in Teilen oder in Lebensmitteln und immer zu spät). Die Kinder sind 5 Tage die Woche bei Ihr von in der früh um 8 Uhr bis 17 Uhr.

Jovitha, die noch eine Lehrerin bezahlt, ob wohl das Geld dafür ganz sicher auch nicht reicht. Die aber möchte, dass jedes dieser Kinder eine Chance auf „a Great Beginning“ im Leben hat und da verdient sie grade nichts, sondern versucht über Freunde und Unterstützer und ihre wunderbare Energie diesen so großartigen Ort am Leben zu erhalten.

Ich bin sehr gespannt, was sich hier noch so tut.

Liebe Grüße und eine dicke Umarmung – Eure Mariya

Ein Muttertags-Sonntags-Gruß

Irgendwie sehe ich, dass es schon wieder ganz schön lange her ist, dass Ihr hier von mir gehört habt. Ich bin gerade in Deutschland und da habe ich immer das Gefühl, es sind eine Million Dinge auf einmal zu tun.  Und wie so oft, wenn ich hier bin ist es auf einer Seite so wunderbar bei meiner Mama unterzukommen – ein Verwöhnprogramm wie man es halt nur bei einer Mama bekommt 😊. Meine Freunde zu sehen und mich auszutauschen. Im Café zu sitzen, ohne dass man angestarrt wird. Keine Polizisten, die mich rausziehen aus dem Verkehr, weil sie sich ein bisschen unterhalten wollen. Und auch wenn es in Tansania nie unkompliziert geht, vermisse ich es mit jeder Phase. Meine Lieben dort, die mir ebenso ans Herz gewachsen sind.

Und daher bin ich dankbar, dass der Rückflug auch schon wieder unter Dach und Fach ist!

Und schicke jetzt ein paar Bilder von der im März/April gestarteten Mini-Nähschule in dem Hope Day Care Center in Ngaramtoni. Das ist quasi direkt um „die Ecke“ meines Zuhauses in Arusha.

2 Mamas aus dem Dorf sind unsere ersten Schülerinnen. Elisabeth, alleinerziehende Mama von 3 Kindern und Ester, Witwe mit 4 Kindern. Am ersten Tag haben Sie (und wir) ganz schön geschwitzt an der Nähmaschine 😊 …jetzt sieht das schon ganz entspannt aus.

Liebe Grüße – und schönen Muttertag

Eure Mariya

Hope Day Care Centre

  • Eine Mini – Nähschule in den Startlöchern

Die Tage und Wochen rasen schon wieder an mir vorbei. Gerade mit den den ersten unseren Volunteers Pauline und Samuel gelandet und nun haben wir den Ersten schon wieder nach Hause reisen sehen müssen. Ich hoffe, dass hier in Tanzania auch ein kleines bisschen Heimat entstanden ist für Samuel.

Wir haben tatsächlich einen kleinen Traum von mir wahr gemacht. Mit Hilfe Eurer großzügigen finanziellen und hier vor Ort „staubigen und „schweißtreibenden“ Unterstützung haben wir Wände eingerissen im Hope Day Care Center in Ngaramtoni, Arusha. Um eine Mini-Nähschule darin entstehen zu lassen.

2 Nähmaschinen für 2 alleinerziehenden Mamas aus dem Dorf, 2 mal pro Woche kommt Deborah, die selbst noch „Nähschülerin“ in Tengeru im Nähprojekt von Hand in Hand for Tanzania e.V. ist, zum Unterrichten. Sie ist so ein fröhlicher Mensch geworden und so begeistert dabei, Ihre Fähigkeiten im Nähen und Designen zu vergrößern und zu festigen. Das ist großartig. Und sie hat mir erzählt, dass sie das Geld, welches sie beim unterrichten verdienen wird und all das, was sie gerade mit ihrer eigenen Nähmaschine Zuhause dazu verdienen kann, irgendwann dafür verwenden möchte, ihren eigenen kleinen Laden (Duka hier) zu haben. Wo sie wunderbare Designs schaffen möchte und den Menschen Kleidung, Taschen und mehr nähen wird. Das alles gibt es nur wegen Euch. Miete für ihr Zimmer und Möbel, Taschengeld, Nähmaschine – das passiert alles dank Euch. Deborah hat bis vor kurzem noch im Waisenhaus gewohnt, wo sie auch aufgewachsen ist. Das ist eine wunderbare Geschichte  und ich drücke Deborah die Daumen, dass sie das weiterhin so toll hinbekommt, um irgendwann wirklich selber für sich sorgen kann. Sie sit auf einem guten Weg.

Und im Hope Day Car Center startet Ende dieser Woche die kleine Nähschule mit dem ersten Unterricht. Hoffentlich helfen wir dabei, Leben zu verändern. Leben, so wie das von Deborah.

Danke für alles!

Eine dicke Umarmung! – Eure Mariya

Wieder da…

…… und heute eine Reise zum Anfang  –  als ich mich so verliebt habe. Verliebt in Tansania.

Dieses Mal habe ich das Vergnügen, Pauline und Samuel mitzubringen. Irgendwie unsere „ersten“ Gäste im Najalihouse. Gäste, denen Sam und ich zeigen möchten, was wir hier so tun. Ihnen zu ermöglichen, das Leben und die Menschen kennenzulernen, die mir so ans Herz gewachsen sind.

Ihnen Projekte zur Verfügung zu stellen, in denen Sie sich einbringen können. Diese übrigens sehr wunderbaren Menschen sind mir jetzt schon ans Herz gewachsen. So viel positive Energie und Ideenreichtum! Da wuppen wir was zusammen.

Hier die beiden in Jovitha´s frisch eröffnetem Montessori Kindergarden „A great Beginning“ am Schild basteln und mehr…

Tansania ist trotz aller Zuneigung zu Land und Leute immer ein Auf und Ab der Gefühle. Und daher war es heute so schön! Denn wir sind ins Neema Village gefahren. Da, wo für mich alles begonnen hat. Wo die Nannies und ich uns sowie Familie begrüßen. Die Baby Babys nun schon „voll groß“ sind mit 4 😊 Wo Mama Alan und Mama Beni (meine ersten Mamas aus dem Mütterprogramm damals) mich immer noch stolz machen. Sie arbeiten heute im Neema Village als Nannys. Eine „meiner“ anderen Müttern Upendo mit ihrem kleinen (nun 6 Jahre alten Calvin) auch da ist und arbeitet. Ich bin sichtlich gerührt.

Und als wir im Koala House stehen, wo ich die ersten Mamas des Projekts auf der Fotowand sehe, die ich quasi selbst angefangen habe (und nun noch weitere Mamas dazugekommen sind (insgesamt über 90!) bin ich sprachlos. Und dankbar, dass ich einen kleinen Teil mitreisen durfte im Neema Village.

Und daher hier eine kleine Bilderrückschau, was a alles so los war am Anfang!

Und es ist schön, nun andere Menschen hier zu haben und Ihren „Anfang“ mitzuerleben. Zu sehen, wie sie eintauchen in dieses manchmal sehr verrückte Leben.

Danke jetzt schon dafür, dass Ihr da seid und macht was ihr macht 😊

Herzliche Grüße aus Arusha

Eure Mariya

Asante sana – herzlichen Dank!

…und schwupp die wupp ist schon wieder ein Jahr vorbei und vor lauter Arbeiten, Päckchen für Tansania erhalten und andere selber verschicken hab ich fast versäumt, Euch noch ein dickes Dankeschön auf den Weg ins neue Jahr zu zu senden.

Corona-Nachrichten beherrschen die Gespräche/Medien in Europa. In Tansania herrscht der „normale“ Alltagswahnsinn und ich sage Danke! Danke, dass Ihr trotz Corona-Sorgen mein Herzensprojekt nicht vergessen habt. Die ein oder andere (Überraschungs-) Spende hat mich (oder mein Konto) in diesem Jahr wieder erreichen dürfen. Mädels haben bei Sauwetter einen Flohmarkt gemacht, um den Erlös meinen Herzensprojekten zukommen zu lassen.

„Mach was vernünftiges damit! „Und ich transferiere auch aus der Ferne jede Woche u.a. Deborahs Essens-/Taschengeld und ihre Miete. Und mein Koffer ist voll mit “ Eurem Geschenke-Saatgut“ und anderen Kleinigkeiten, die den Alltag von den Mädels im Nähprojekt erleichtern sollen. Ein altes („quasi“) neues Smartphone ist mit im Gepäck und Spielsachen für die Kids. Leider sind meine Kapazitäten unterwegs sehr stark eingegrenzt. Aber Eure Geldspenden werden vor Ort in „Lebenswichtiges“ umgewandelt. Das verspreche ich Euch.

Von Herzen „Dankeschön“. Danke. Dass Ihr mich und vorallem „meine“ Mädels/Kinder/Mamas in Tansania nicht vergesst. Danke schön, dass ich auch im kommenden Jahr in Tansania vor Ort Dinge bewegen darf. Vermeintlich kleine Dinge für uns – die da aber so eine große Wirkung haben.

Rutscht gut und gesund ins neue Jahr! Und wenn Ihr Euch doch mal vor Ort davon überzeugen möchtet, was ich so treibe, dann haben wir mit dem Najalihouse ein wunderbares „Zuhause“ auf Zeit für Euch.

Karibu sana. Herzlich Willkommen!

Herzliche Grüße (mit halb gepackten Koffern :-))

Eure Mariya

Happiness….

Happiness is not happy…?

Eigentlich schreit ein Name wie Happiness danach, dass Glück im Leben der Namensträgerin quasi gar nicht anders kann, als einfach da zu sein.

Doch diese Tage leider nicht.

Happiness ist eine Schülerin der „neuen“ Nähschule in Tengeru. Sie hat sich im Sommer bei uns vorgestellt. Ihr Gemeindepfarrer, Father Peter, hat uns in Kontakt gebracht mit bedürftigen, armen Mamas oder jungen Frauen, damit wir auch die richtigen Schülerinnen für das Projekt finden.

Happiness war auch dabei. Eine junge, süße lustige quirlige Frau, die mit ihrem Mann auf  dem Gelände der Kirche wohnt und da, wo es Arbeit gibt mithelfen. Einen festen Job haben sie leider beide nicht.

Unsere Freundin Jovitha ist ja vor Ort und besucht gerade fast immer den Unterricht, um sicherzustellen, dass auch alle fleißig sind. Und schickt uns ein paar Bilder! Und irgendwann schickt sie Happiness ´Bild mit dem Satz Happiness was not Happy today…

Und wisst Ihr wa? Jovitha´ s Info und die Begründung lässt mich nicht mehr los. Denn Happiness hatte einfach Hunger. Weil sie und ihr Mann keine Arbeit haben, gibt es öfters Tage, an denen sie nichts Essen oder nur eine Mahlzeit am Tag. Hm…. Ich sitze gerade mit Weihnachtsplätzchen und Tee an meinem Tisch. Und ich hatte definitiv mehr als genug Mahlzeiten heute. Und gestern..und vorgestern. Und obwohl ich so viel selbst vor Ort bin und weiß, dass das bei sehr vielen genau so ist, wie bei unserer Happiness packt es mich bei jedem dieser Erlebnisse von neuem.  Oh. Sie hat Hunger.  Klar …und wahrscheinlich fast alle der Schülerinnen auch irgendwie immer wieder mal. Wie konnte ich da nicht vorher darüber nachdenken?

Annett hat auch direkt reagiert mit einem Sack Reis für unsere „Mädels“. Und die Schülerinnen nehmen jetzt nicht nur am Nähunterricht teil, sondern werden auch in Gartenanbau unterrichtet. Es gibt ein Stück Land der Missionairies, welches wir quasi nutzen dürfen zum Unterrichten/anbauen. Das ist großartig! Und ich bete, dass wir noch mehr Mädels und deren Familien satt machen können. Und ausbilden – damit sie sich selbst helfen können.

Denn Happiness steht für mich so sehr für die wunderbaren Menschen hier in Tansania. Die so viel Fröhlichkeit und Energie versprühen – obwohl sie im Wahrsten Sinne des Wortes nicht wissen, was sie morgen zum Essen auf dem Tisch haben werden.

Nachdenkliche Adventsgrüße an Euch –

Eure Mariya

Deborah

Endlich Zeit für einen Post…

Den ich – im Moment in Deutschland – aus der Ferne mit Wehmut und ein bisschen stolz poste -über Deborah.

Deborah ist eine der „Mädels“, die in Janes Waisenhaus fleißig an unserem Nähunterricht teilgenommen hat. Seit fast 2 Jahren hatte sie die Schule beendet und hat einfach bei Jane gelebt, Nähen gelernt, sich um die Kinder gekümmert, gewaschen, geputzt und es gab nicht wirklich eine Perspektive für sie. Kein Plan, wie es weitergehen könnte. Dank Annett´s Vereinsnetzwerk haben sich „Coaches for Africa“ bereit erklärt unter anderem Deborah zu coachen. Herauszuarbeiten, was ihre Träume – wo ihre Stärken liegen. Und auch hier hat sich ihre Liebe zu Stoffen und Farben und der Näherei als Ihre Leidenschaft weiter herauskristallisiert.

So oft haben wir miteinander gesprochen, dass Sie zu Ihrem 18. Geburtstag (der im März gewesen ist) gerne ausziehen möchte aus dem Heim. Aber wohin? Und was soll sie tun? Und wie kann man das finanzieren? Und weiter schneidern lernen muss sie einfach auch noch. Es war alles nicht so einfach. Im Waisenhaus hat sie Kost und Logis frei. Klar. Aber sonst halt nichts. Nicht mal ein Taschengeld, um sich und ihrem Bruder Benedikt, der ebenfalls im Waisenhaus lebt, irgendwas zu kaufen. Ihr Bruder ist an einer besonderen Form von Rheuma erkrankt. Manchmal sind seine Schmerzen so schlimm, dass er von der Schule im Dorf nicht nach Haus laufen kann. Deborah konnte nicht mal einen Fahrer bezahlen, damit er ihn abholen kann. Außer sie hat für uns genäht und dadurch ein bisschen Geld verdient. Das hat sie dann für ihn genutzt. Verrückt, oder?

Und dann haben Semu und ich Deborah bei Ihrer Uroma besucht und mein Herz wusste auf einmal, was zu tun ist. Die Uroma ist eine Massai, die in einem Dorf ganz nah bei Arusha wohnt. Erst fahren wir mit unserem kleinen Auto auf und ab die Buckelpisten, bis die Straße so eng wird, dass ich mich nicht weiter traue. Dann steigen wir aus und schließen das Auto ab und lassen Deborahs Cousine zum Aufpassen da, da auf einmal ungefähr 20 Kinder um das Auto herumspringen. Ich muss lachen. Das ist so typisch für Tansania. Nirgendwo irgendetwas und dann kommen die Kinder quasi aus allen Winkeln hervorgeprescht. Lachend, Singend und tanzend. Dann laufen wir noch fast eine Stunde auf und ab und auf und ab mal mit weniger Staub in der Lunge mal mit mehr. Aber es ist wunderschön hier. Bananenstauden, kleine Farmen, Ziegen und Kühe. Und dann kommen wir in dem Dorf von Deborahs Uroma an. Eine kleine Frau, die mir nur bis zur Brust reicht (und ihr wisst, wie klein das ist). Mit riesigen Ohrringen und Perlenschmuck und ein bezauberndes Lächeln – ohne Zähne. Und schon sitzen wir in der Hütte, Tante und Neffen kommen noch dazu. Alle sind aufgeregt, dass wir sie besuchen. Und wir sind aufgeregt, weil wir fragen wollen, ob wir Deborah unterstützen dürfen.  Und wir dürfen!

Denn dank der Hilfe einer ganz lieben Freundin bin ich in der Lage, Deborah eine Starthilfe zu geben. Wir haben ihr geholfen in der Nähe der neuen Nähschule in Tengeru ein Zimmer zu finden. Miete für das Zimmer für ein Jahr, Bett, Matratze, Kocher und was man noch sonst so braucht. Und Taschengeld für ein Jahr. Und sie nimmt bereits am Unterricht teil. Zu Weihnachten bekommt sie noch eine eigene Nähmaschine und dann hat sie eine Basis, um sich ein Leben aufzubauen.

Sie ist wirklich ein fleißiges Bienchen. Bevor ich nach Deutschland geflogen bin, ist sie 3 mal die Woche zu mir ins Najalihouse gekommen und hat genäht. Kissenbezüge, Taschen und noch mehr Taschen. Es war wirklich toll, sie quasi direkt vor meiner Nase zu haben und zu sehen, wie gut sie sich macht. Ein gutes Gefühl in oft verrückten Zeiten.

Ganz viele gute Gefühle auch für Euch!

Bis bald – Eure Mariya

World Clean Up Day 2021 – auch in Ngaramtoni, Arusha

Der World Cleanup Day, Deutsch: Weltaufräumtag, ist ein weltweiter Aktionstag im Rahmen sozialen Handelns, bei dem die Umwelt von Müll befreit werden soll. Der Weltaufräumtag hat seinen Anfang lt. Wikipedia 1989 in Australien gemacht.

Nach Angaben der Intiatioren Let´s Do World nehmen mittlerweile mehr als 20 Millionen Menschen in 180 Staaten teil. In diesem Jahr dank meiner Freunde Semu und Innocent und deren Verein Uphold Tanzania auch in Ngaramtoni, Arusha. Und wer mal hier gewesen ist weiß, dass da eine ganze Menge zum Aufräumen ist. Vielen der Menschen hier fehlt das Verständnis zum Thema Umweltschutz. Der Müll wird hier ganz oft (direkt vor meiner Tür auch) einfach verbrannt. Die Plastikflasche, wenn leer , wird während dem Autofahren aus dem Fenster geworfen. Was das mit der Umwelt tut ist bei den meisten Menschen nicht in den Köpfen. Welche Auswirkungen ihr Handeln auf die Natur hat ist ihnen nicht klar.

Und daher fande ich es klasse, dass „die Jungs“ mitgeholfen haben, diesen Tag in Ngaramtoni mitzuorganisieren. Sie haben sich definitiv „dreckig“ gemacht 😊 und auch noch Flyer mit einfachen Bildern und Texten an die Anwohner Ihres Dorfes verteilt und natürlich persönlich aufzuklären, warum das wichtig ist, was sie tun – http://upholdtanzania.or.tz/world-cleanup-day-2021

Auf viele Hände überall auf der Welt, die mithelfen unser Zuhause zu bewahren.

Liebe Grüße aus Arusha

Eure Mariya

„Nähschule“ abgeschraubt :-(

… was für Tage diese Tage. Nicht immer läuft es rund – ein Auf und Ab der Gefühle ist das oft.

Gestern war es so weit, dass ich schweren Herzens ein Schild abgeschraubt habe. Das Nähschulen-Schild von Janes Waisenhaus.

Leider wurde diese Nähschule schon länger nicht so genutzt, wie wir es uns so sehr gewünscht haben. Ich möchte gar nicht ins Detail gehen, wieso/weshalb… doch es ist sehr frustrierend für mich gewesen, da diese Nähschule auch von meinen Freunden und Bekannten mitgetragen wird und da möchte ich es doch besonders gut machen. Und davon waren wir eine ganze Weile schon entfernt. Dann haben wir etwas verändert. Dann ging es wieder aufwärts… und dann leider in den letzten Monaten gar nichts mehr ☹ …

Eine liebe Freundin sagte dazu in etwa: Der Mensch macht Pläne und der liebe Gott entscheidet. Manchmal klappt was nicht – dann verändert man was und auf einmal geht’s wieder aufwärts.

So, hoffe ich, machen wir das jetzt auch. Annett hatte eh schon Pläne, die Nähschulen zusammenzuführen, um eine bessere Steuerung der einzelnen Klassen zu haben und auch mehr Mamas  damit erreichen zu können. Daher gehen nun die Nähmaschinen von Jane nach Tengeru. Wir haben auch angeboten, die Mädels von Jane alle weiter mitzuunterrichten. Ob das klappt, steht leider noch in den Sternen. Jane ist definitiv nicht happy mit uns, dass wir tun, was wir tun.  Das abgeschraubte Schild steht sinnbildlich für ihre und meine Gefühlslage.

Doch es wird schon weitergehen. Und es stehen schon ganz viele in Tengeru in den Startlöchern, um loszulegen.

Zwei Lehrerinnen haben wir auch schon „getestet“.  Da wird das Schild hoffentlich bald wieder in den neuen Räumlichkeiten angeschraubt. Und ganz viele Mamas werden an den Nähmaschinen sitzen und lernen.

Liebe Grüße aus Arusha

Eure Mariya