Pole pole….

langsam langsam….

was eine „Lebensart“ in Tansania ist und jeder der schon mal hier war, hat das selbst erlebt. Und ist für uns „Westlichen“ perfekt getakteten Menschen manchmal gar nicht so einfach zu erleben. Doch Land und Leute zwingen Dich in pole pole.

Was meine Besucher hier vor Ort direkt erleben durften. Martina und Geli saßen im Auto und haben gestaunt, wo ich so hinfahre mit meinem Baby-Auto. Die schlechten Straßenbedingungen glaubt man wirklich erst, wenn man hier ist. Und dass man da trotzdem fahren kann ohne dass das Auto auseinanderfällt auch. Mir ist es schon gar nicht mehr so bewusst und musste manchmal grad lachen wenn Martina gesagt hat, gibt es keine bessere Straße nach Hause? Martina, das ist die bessere 🙂

Und Strom, manchmal gibt es ihn – manchmal nicht. Der Strom, der zuhause auch unsere Waschmaschine und die Dusche (sofern wir Wasser hatten) in Warmdusche verwandelt hätte. Auf einmal freut man sich also über Wasser überhaupt – wer braucht schon warm! Und ode an die Stirmlampe, die Hannah damals und dieses Mal Martinas Mann für sie mit eingepackt hat. Die hat uns (da es ja ab 19Uhr dunkel ist) die ein oder andere Kochaktion erhellt! Und Elfi in der Nähschule wieder ohne Strom. Ich will doch die Stoffe bügeln – nimmt es nach Hause mit wo halt leider auch kein Strom war – also pole pole.. .machen wir in der Nacht oder morgen. In der Tat wasche ich auch total oft in der Nacht, wenn da Strom ist… was soll es.

Und so ist das auch im Bauprojekt für die neue Nähschule. Ich komme an. Manchmal sandwüste. Manchmal Matschloch unterwegs… und dann ist niemand da, weil der Laster es auch nicht geschafft hat durch den Matsch. Oder wir kein Wasser haben, weil die Flussläufe ausgetrocknet sind. Diese extremen im Leben in Tansania machen die Menschen pole pole – und ich – und unsere Gäste machen halt einfach mit.

Wenn meine andere Hälfte Gilbert zuhause sagt, er geht nochmal „schnell“ was erledigen, dann ist das seine eigene tanzanische Zeitrechnung. Weil die Speedcarwash, die unsere Safari Jeeps reinigen, manuell arbeiten und speed eher pole pole ist und drei Stunden schnell ist. Darum hat auch jede Autoreinigung einen Imbiss/Restaurant dabei – damit man es aushält zu warten ( unten seht ihr uns in der Speedcarwash).

Oder Gilbi und ich gehen „schnell“ Geld wechseln an einem Sonntag. Wir warten irgendwo am Straßenrand auf den „Wechsler“ seines Vertrauens. Der kommt nach der Kirche mit dem Pici Pici (Motorrad Taxi) – ich würde sagen, nach etwa einer halben Stunde (was wirklich fix war!!! ) – und steigt vom Pici Pici. quatscht mit uns und lehnt sich bei mir an der Beifahrerseite an. Ich mach die Tür auf. Er nimmt unsere USD und steckt sie unter die linke Socke! Holt einen Stapel Tansanische Schilling aus der rechten Socke ( ich schwöre es !) und gibt es uns – und der Stapel ist groß. 10.000TSH sind etwa 5 USD – 1 Schein. Gilbi zählt und dann steckt er es ein. Sein Freund winkt freundlich und verschwindet wieder mit einem Pici Pici. Mit den USD in den Socken! Wunderbar. So läuft das hier !

Unzählige Male werde ich von den Polizisten aus dem Verkehr gezogen. Wie heißt Du, wohin gehst Du? wer sind Deine Gäste? hab einen schönen Tag. God bless you. Im besten Fall. Im schlimmsten Fall zahlst Du für zu schnell fahren 🙂

Herzliche Grüße an Euch.

Macht pole pole… ich hab das Gefühl, dass mir das auch ganz gut tut.

Eure Mariya

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